Dirk-Uwe Becker: Hafen und mehr

 

Flieg, meine Seele, flieg

 

in wogender zeitdünung

bricht bug sich bahn

kämmt wellende see

 

augenlose seelen flattern

schattenfahnig

salzhäutig

 

in den strebwanten

bläht sich

der riff-sirenen gesang

 

hüllt den stummschrei

des tümmlers

tiefenwärts

 

glüht im bläulichen spiegelschwarz

nächtiges sternenfeuer

 

fällt schlafender mond

in die endlichen treibnetze

der flüsterwinde

 

skandiert der mollfisch

in zeitenloser folge:

flieg, sterbliche seele, flieg

 

fliehe dem sturm

fliehe der zeit

fliehe dem endlichen leben

 

flieg, schlaflose seele, flieg

 

 

 

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